Zum Gedenken an Karl Raimund Meyer:  Der Tennisverein Altlünen ohne sein langjähriges Mitglied „Kalle“ ist wie ein Kalenderjahr ohne Pfingsten. Und gerade zu Pfingsten erinnern wir uns an diesen wunderbaren Menschen, der als Mitglied seit dem 1. Jahr der Vereinsgründung im Jahre 1956 dem Vogelsberg bis 2014 verbunden blieb.

Kalle Meyer (Foto: TWEENER.de)

Freundschaftsturniere in der nahen Umgebung, später auch in Holland und Belgien,  wurden in den ersten Jahren durch „Kalles“ Mithilfe zu unvergesslichen Erlebnissen. Ab 1960 taucht sein Name als Vergnügungswart in den Chroniken auf. Dieser engagierte, sportliche junge Mann ließ sich seit 1975 immer wieder auch in die Vorstandsarbeit einbinden, wurde 1975/76 zum beliebten Jugendwart gewählt. In Zusammenarbeit mit anderen rief „Kalle“ im Jahre 1975 das ´TVA-Echo´ ins Leben – eine jährliche Informationsschrift über Interna für alle Mitglieder. Im Urteil unbestechlich, in seinem Verantwortungsbewußtsein immer verlässlich, im Verhandeln ruhig und gelassen,  wurde er von 1988 bis 1993 zweiter Vorsitzender!

Der Tennisverein Altlünen und sein am 17. Mai 1959 erstmalig durchgeführtes Turnier wurde eine 50jährige Erfolgsgeschichte, die ohne „Kalle“ undenkbar ist. Aus einem Mannschaftsturnier mit befreundeten Vereinen, über ein größeres  Damen- und Herrenturnier bis hin zum Internationalen Damen-Einladungsturnier war dieses Ereignis ein fester Bestandteil im Zeitplan der Lüner und über Westfalen hinaus geschätzt.  Mit seinem langjährigen Freund und offiziellen Turnierdirektor „Bubi“ Falkenstein und dem vom WTV-Verband nach Lünen beorderten Oberschiedsrichter Heinz Braasch bildete „Kalle“ jahrelang ein Triumvirat, das am Vogelsberg während der Turniertage ein vertrautes Bild bot.

Unvergesslich ist das 1996 gefeierte 40jährige Vereinsjubiläum. Nach einer sehr erfolgreich durchgeführten Turnierwoche feierten Mitglieder und Gäste im großen Festzelt hinter der Tribüne. Eine einstudierte Play-back-Show mit 6 Akteuren schickte auch unseren „Kalle“  auf die Bühne. Tosender Applaus und standing ovations für seine so lockere und so gekonnt parodistische Darbietung waren der Lohn. Diesen Auftritt wird niemand  vergessen!

In späteren Jahren koordinierte er die Pressearbeit des TVA und schenkte den Mitgliedern eine von ihm verfasste Chronik der Jahre 1956 – 2006!  Bei der Festgala im Hansesaal zum 50jährigen Vereinsjubiläum wurde „Kalle“ als Mann des 1. Jahres mit noch fünf anderen auf der Bühne geehrt – ein halbes Jahrhundert lang aktiver Sportler und engagiertes Mitglied!

Das 49. Internationale Pfingst-Pokal-Turnier 2007 war das letzte große Turnier auf der Anlage am Vogelsberg, bei dem „Kalle“ mit Übersicht, Sachverstand und Organisationstalent die Fäden in der Hand hielt. Danach ging auch für den TVA eine Ära zu Ende. „Kalle“ zog sich mehr und mehr aus der Vereinsarbeit zurück.

Wie ein Stich ins Herz kam die Nachricht von seiner schweren Erkrankung. Monate- und jahrelang kämpfte er gegen sie an; immer wieder musste er operiert werden, um zu überleben.  Wenn kleine Zeiträume der Besserung es ihm gestatteten, kam er ins Clubhaus, um sich mit Freunden zu treffen und beim fröhlichen Schocken am runden Tisch Kraft zu tanken.

Wenn wir uns jetzt  – so kurz vor Pfingsten –  an das mit „Kalle“  Erlebte erinnern, sind wir Mitglieder des TVA  nicht nur sehr traurig, sondern auch sehr dankbar. Und wir Älteren hören sein lachendes:

Frohe Fingsten fonne Firma!

im Namen der TVA-Mitglieder